Integrative systemische Psychotherapie
Am Anfang der systemischen Therapie steht im Vordergrund die Auftragsklärung: was will der/die KlientIn ändern? Wie werden Probleme aufgefasst, welche Lösungen sind vorstellbar? Welche Ziele werden verfolgt? Stehen die überhaupt fest? In einem oder mehreren Klärungsgespräche werden Ressourcen, Belastungen, die Lebensgeschichte, die individuellen und interaktionellen Muster erfasst, wobei die Therapeutin teil des Systems ist.
Was sind Kompetenzen einer Beraterin/Heilpraktikerin?
Es „sind die Fähigkeiten, die es einer Person ermöglichen, unabhängig, kultursensibel und wirkungsvoll zu handeln“.
Ich kann Ungewissheiten aushalten, und die Fremdheitserfahrungen auf andere Weise erleben. Ich kann den kulturell und sozial „Anderen“ akzeptieren und wertschätzen, ohne meine eigene Identität aufzugeben. Ich fühle mich empathisch ein, ich kann zuhören und Fragen stellen (auch wenn es manchmal Sprachschwierigkeiten gibt), und somit eine tragfähige, Beziehung zum Menschen aufbauen und ihn zum Experten seiner selbst „ermächtigen“.
Das letztendliche Ziel eines Beratungsprozesses/einer Psychotherapie ist die persönliche Entwicklung durch den Erwerb, die Stimulierung und das Üben von Fähigkeiten und die Entdeckung der eigenen Ressourcen bei der Lösung von Problemen. Die Beziehungsqualität, die sich zwischen Ratsuchendem/Patienten und der Beraterin/Heilpraktikerin entwickelt, ist dabei für den Therapieerfolg ein erheblicher Teil.
Die Ziele sind: Autonomie, Selbstlenkung und Eigenverantwortung für einen persönlichen Wachstumsprozess, der zur Erlangung dieser Fähigkeiten führt. Die Beratung sollte darauf ausgerichtet sein, den Ratsuchenden zu helfen, autonome und zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Daher sind die Persönlichkeit der Beraterin/Heilpraktikerin und ihre Wirkung von wesentlicher Bedeutung für die menschliche Begegnung in der Beratung/Psychotherapie.
Kulturelle Unterschiede sind nur eine Dimension der Differenzierung. Deshalb kann man unter den Begriff „interkulturell“ auch viele andere und vielfältige Merkmale „wie z.B. charakterliche, ideologische, Geschlechts-und Altersunterschiede, Status-, Bildungs- und Rollenunterschiede und zahlreiche differenzielle Bestimmungen der eigenen Individualität“ (Heimannsberg, B, 2000, S. 13) fassen. Zu interkulturellen Merkmalen zählen auch regionale und ethnische Besonderheiten, Sprache, Religion, Generation, soziale Klasse, Bildungsniveau, Verhaltensweisen und symbolische Handlungen, Kommunikationsformen und Ausdrücke (verbale und nonverbale), die eine Gruppe oder Gesellschaft aufweist (Otten, M, 2007, S. 219f.).
Folgendes ist durch eine erfolgreiche Beratung/Psychotherapie möglich:
– Unterbindung der Selbstabwertung und Unterstützung einer positiven Selbstsicht
– Wiederherstellung eines Gefühls der Selbstsicht
– neue Perspektiven über eine Situation erlangen
– Verstärkung des Gefühls der Kontrolle über eine Situation
– Entwicklung von Bewältigungsstrategien
– Verringerung der Angst und Zunahme positiver Gefühle
– Bewältigung von Krisensituationen
– Entwicklung der Selbstreflexion
– Leichtere Anpassung an eine (scheinbar) feindliche Umgebung.
Mit all diesen Zielen soll versucht werden, die Ratsuchenden selbst Lösungen für ihre Probleme finden zu lassen und die Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien zu begünstigen.